Wie gesund ist Bier?
Doch wie gesund oder ungesund ist Bier eigentlich? Bier gilt als Dickmacher und soll der Leber schaden. Gleichzeitig werden sein isotonischer Mineralstoffgehalt und die vielen, wichtigen B-Vitamine gepriesen. Gut für das Herz und das Immunsystem soll es außerdem sein. Und obendrein kann man vorzüglich mit Bier kochen und backen.
Zuviel Bier macht dick
Um Bier zu brauen, werden seit dem Reinheitsgebot von 1516 nur Gerste, Hopfen, Malz und Wasser unter Zugabe von Hefe vergoren. Bei Weizenbier wird statt der Gerste Weizen verwendet. Das klingt zunächst einmal nicht ungesund. Doch Bier hat eine Krux: es macht dick – egal ob Helles oder das beliebte, weniger bittere Weizenbier, wenn es in großen Mengen getrunken wird. Auf dem Oktoberfest sind 2 „Moaß“, d.h. 2 Liter Bier keine Seltenheit. 100 ml des leckeren Gerstensaft enthalten jedoch bereits rund 45 kcal. Bei 2 Litern Bier ist die Hälfte der täglichen Kalorienaufnahme somit bereits erreicht. Empfehlenswert sind 1800 kcal bei Frauen und 2300 kcal bei Männern. Zusätzlich macht Bier hungrig. Nicht nur der enthaltene Alkohol wirkt appetitanregend. Im Goldsaft stecken Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen. Danach sinkt er rasch – wir bekommen Lust auf Essen, meist auf Fettiges und Salziges. Das schlägt sich auf Dauer an Bauch und Hüften nieder.
Ein Gläschen Bier fördert die Gesundheit
Unsere Leber ist für den Abbau von Alkohol zuständig. 0,1 Promille schafft eine gesunde Leber in einer Stunde. Das ist nicht viel. Durchschnittlich führt ein Liter Bier bereits zu einer Blutalkoholkonzentration von mindestens 0,6 Promille – 6 Stunden benötigt unsere Leber, um das zu verarbeiten. Bier sollte daher nur in moderaten Mengen genossen werden, so der Ernährungswissenschaftler Markus Worringer von der Wirths Public Relations. Für Männer ist nicht mehr als ein halber Liter Bier, für Frauen die Hälfte davon empfehlenswert. In kleineren Mengen allerdings kann Bier das Herz entlasten. Denn Bier weitet die Blutgefäße und verbessert so den Blutfluss. Gleichzeitig wird der Homocystein-Spiegel im Blut gesenkt. Die Aminosäure Homocystein schadet den Gefäßen und Zellen. Der enthaltene Hopfen wirkt entspannend und schlaffördernd. Eine Schweizer Studie von 2007 hat gezeigt, dass kleine Mengen Bier sogar die Immunabwehr des Körpers aktivieren.
Mit Bier Vitalstoffspeicher füllen
Ein nach dem Reinheitsgebot gebrautes Bier besteht aus lediglich vier natürlichen Zutaten: Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Diese enthalten aber weit mehr als 1000 Inhaltsstoffe. Darunter viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die für den Körper wichtig sind. Im Vergleich mit vielen alkoholfreien Getränken schneidet Bier deutlich besser ab. Limonaden- und Colagetränke, Energy-Drinks, aber auch die meisten Fruchtsäfte reichen nicht an den Vitalstoffgehalt von Bier heran, so Worringer. Bier punktet besonders mit seinem relativ hohen Gehalt an B-Vitaminen. Vor allem Weizenbier hat einen fast isotonischen Mineralstoffgehalt. Das Manko bei Bier ist und bleibt einzig sein Alkoholgehalt.
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